Isaac Asimovs Caliban by Roger MacBride Allen

Isaac Asimovs Caliban by Roger MacBride Allen

Autor:Roger MacBride Allen [Allen, Roger MacBride]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: calvin-epub, Krimi, Science Fiction
ISBN: 3404282140
Herausgeber: Bastei-Lübbe
veröffentlicht: 2013-05-03T00:00:00+00:00


13

HRT-234, besser bekannt als Horatio, war zur Zeit ein äußerst beschäftigter Roboter. Aber im Grunde war das nichts Außergewöhnliches. Es ging schon eine ganze Weile so. Schließlich mußte man sich um Limbo kümmern.

Horatio bemerkte die Uhrzeit und überprüfte seinen internen Datenspeicher, doch die dort vorhandenen Informationen verstärkten sein zunehmendes Gefühl der Frustration nur noch. Er stellte eine Hyperfunkverbindung her, um den Ablaufplan der nächsten drei Stunden abzufragen. Kein Zweifel. Auf dem Güterverladedeck lagen sie schon wieder hinter dem Zeitplan zurück. Dort gab es irgendwo einen Engpaß. Engpässe zu beseitigen war eine seiner Aufgaben. Er erhielt die Hyperfunkverbindung aufrecht, verließ seinen eigentlichen Arbeitsplatz in der Depotzentrale und eilte zum Verladedeck, um nachzusehen, was dort los war.

Das Limbo-Projekt war ungeheuer kompliziert. Zwar waren Horatios Pflichten vielschichtig und sein Verantwortungsbereich gewaltig, doch er wußte, daß er nur an einem winzigen Teilstück des Ganzen beteiligt war. Zumindest hatte er sich das so ausgerechnet. Es war nicht allzu schwierig gewesen, denn alles deutete darauf hin: die Dichte des Nachrichtenverkehrs, die Komplexität der Transportprobleme, die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen.

Aber genaugenommen mußte man sich nicht erst mit solch hintergründigen Aspekten beschäftigen, um zu der Erkenntnis zu gelangen, daß hier etwas Großes vor sich ging. Diese Schlußfolgerung drängte sich vielmehr ganz von allein auf, wenn man einen kurzen Blick auf das wirbelnde, überorganisierte Durcheinander warf, das ihn auf dem Güterverladedeck umgab.

Das Verladedeck war, wie überhaupt das gesamte Depot, ein Ort voller Lärm und Verwirrung. Es bestand aus harten, blanken Betonböden und turmhohen Stützbalken und wimmelte von Transportschlitten und Hebekränen. Überall rannten pfeilschnelle Roboter herum, und zahllose Männer und Frauen brüllten Anweisungen oder stritten miteinander, sprachen in tragbare Funkgeräte, überprüften die Zeiten und wedelten mit Listen von Dingen, die noch erledigt werden mußten.

Selbst die Luft war erfüllt von Geschäftigkeit und Hektik. Sogar hier, vier Etagen tief unter der Oberfläche, war nicht genug Platz vorhanden, auf dem die Frachtgleiter hätten aufsetzen können, während sie auf ihre Ladung warteten. Statt dessen waren die schweren Transporteinheiten gezwungen, über dem Boden in der Schwebe zu bleiben, und so hingen sie überall mitten in der Luft und harrten auf ihre Landeanweisungen. Verladeroboter aller möglichen Bauarten wuchteten Güter in die Laderäume der Gleiter, die einen Landeplatz gefunden hatten. Als Horatio eintraf, schloß gerade ein weiterer Transporter seine Luken und stieg durch den breiten Einflugschacht empor zur Oberfläche und von dort aus weiter himmelwärts, während sein Platz, kaum daß er die Ladezone verlassen hatte, von einem anderen Schiff eingenommen wurde. Sofort war der Neuankömmling von einem Schwarm Verladeroboter umgeben. Die Frachtluken schwangen auf, und unverzüglich wurde mit der raschen Beladung begonnen. Ringsum spielten sich ähnliche Szenen ab. Horatio hatte eine der menschlichen Überwacherinnen sagen hören, die Situation erinnere sie an das aufgeregte Gewimmel in einem umgestürzten Ameisenhaufen, und er mußte sich widerstrebend eingestehen, daß der Vergleich berechtigt war.

Im Limbo-Depot war schon häufig viel los gewesen, und in den letzten Tagen hatte es gewissermaßen einem Irrenhaus geähnelt. Aber heute war es so schlimm wie noch nie. Ohne daß man es ihm gesagt hätte, konnte Horatio erkennen, daß eine Art Stichtag kurz bevorstand.



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